Die folgenden Seiten wurden von mir gescannt, OCR'd und korrigiert. Ich habe auch nur Kopien von einem CBM610-Benutzer geschickt bekommen. Ich garantiere hier natürlich für nix :-) 13 Aug 1998 A. Fachat -------------------------------------------------------------------------- Die Systemfamilie 600 Die Systemfamilie COMMODORE 600 Die Modelle der Systemfamilie CBM 600 gehören zu den modernsten Micro-Computern im Bereich der Personal- und Small-Business-Anwendungen. Diese Modelle repräsentieren eine neue technische Leistungsklasse mit bis jetzt bei Small-Business-Systemen nicht verfügbaren Hard- und Software-Merkmalen. Den Beweis liefert die folgende Information. Zunächst unterscheiden sich die Modelle der Systemfamilie CBM 600 in der Ausbaubarkeit des Anwenderspeichers und in der Bestückung der Prozessoren. Inhaltsverzeichnis 1. Prozessoren-Bestückung 1.1 MOS 6509 - Microprozessor 1.2 MOS 6525 - TRI-PORT-CONTROLLER 1.3 MOS 6526 - User-Port-Controller 1.4 MOS 6551 - RS-232-C (V.24) Schnittstelle 1.5 MOS 6581 - dreistimmiger Synthesizer 1.6 MOS 6545-1 - Bildschirm-Controller 2. Speicherkapazität 3. Der Bildschirm-Monitor 3.1 Kapazität des Bildschirm-Monitors 3.2 Darstellung der Zeichen 3.3 Funktionen des Bildschirm-Monitors 4. Die Tastatur 5. Interfaces 5.1 IEEE-488-Bus 5.2 Der User-Port 5.3 RS-232-C (V.24) Schnittstelle 5.4 Kassettenport/Video-Ausgang 6. Das Betriebssystem 6.1 Der EXPANDED BASIC 4.0 Interpreter 6.2 Die Speicherverwaltung 6.3 Übersicht der BASIC-Kommandos - Statements und -Funktionen  Die Systemfamilie 600 1. Prozessoren-Bestückung 1.1 MOS 6509 - Microprozessor - automatische Speicherverwaltunq - Adressierbarkeit bis zu 1 MBYTE aufgrund seines 20-bit-Adressbusses - 8-bit-Datenbus - der bewährte MOS 6502-Befehlssatz - getaktet mit 2 Mhz. 1.2 MOS 6525-TRI PORT CONTROLLER - 24 programmierbare E/A-Leitungen oder - 16 programmierbare E/A-Leitungen. 2 Handshake-Leitungen und 5 Unterbrachungseingänge - Prioritätensteuerung der Unterbrechungen abschaltbar - automatischer Handshake - 8 adressierbare Register - getaktet mit 2 Mhz 1.3 MOS 6526 - CIA - 16 programmierbare E/A-Leitungen - 8 oder 16-bit-Handshake in beiden Richtungen - 2 unabhängige 16-bit-Intervallregister - 24-Stunden-Uhr mit programmierbarem Alarm - Serielle E/A über 8-bit-Register - CMOS-kompatible E/A-Leitungen - getaktet mit 2 Mhz 1.4 MOS 6551 - RS-232-C (V.24) Schnittstellen-Controller - programmierbare Baud-Rate von 50 baud - 19.200 baud - Parity-Prüfung (odd. even. none. mark und space) - Stop-bits - progammierbares Hardware-Unterbrechungssignal - Voll- oder Halbduplex-Betrieb - 5- bis 9-bit-Übertragung - Anschlußmöglichkeiten von externen 300 baud- oder 1200 baud Modems - getaktet mit 2 Mhz  Die Systemfamilie 600 1.5 MOS 6581 - dreistimmiger Synthesizer - programmierbare Lautstärke-Regelung in 16 Stufen - 3 unabhängige Stimmen mit je 8 Oktaven Umfang - 4 Wellenformen - Amplituden-Modulation - Ring-Modulation - Oszillatoren-Synchronisation - programmierbarer Filter - getaktet mit 2 Mhz 1.6 MOS 6545-1 - Bildschirm-Controller - voller alphanumerischer Zeichensatz - COMMODORE-Graphikzeichensatz - voll programmierbarer Cursor - Statusregister - getaktet mit 2 Mhz Hervorragend gesteigert wir die Leistung der Systemfamilie 600 durch den alternativen Einsatz der als Co-Prozessoren arbeitenden: - Zilog Z-80 - CP/M-kompatibel - getaktet mit 4.5 Mhz - Intel 8088; - CP/M-kompatibel - getaktet mit 5 Mhz Über interne Ports und einen gemeinsamen Speicherbereich wird die Kommunikation zwischen dem MOS 6509 und dem Co-Prozessor gesteuert.  Die Systemfarnilie 600 2. Speicherkapazität Die Speicherkapazität der Modelle CBM 610, CBM 620 und CBM 630 unterscheiden sich in der Hauptsache durch den verfügbaren RAM-Speicher für Anwenderprogramme. Das Modell CBM 630 ist mit einem der beiden Co-Prozessoren (8088) bestückt. [Ed.: das "ist" und das "8088" sind handgeschrieben, Auch ist Platz vor dem "Das" - der Satz lautete evtl. in der Ursprungsversion anders.] COMMODORE 610 -128 k Bytes RAM-Speicher COMMODORE 620 -256 k Bytes RAM-Speicher COMMODORE 630 -256 k Bytes RAM-Speicher Dieser Anwender-Speicher ist in 64-k Bytes- Schritten extern erweiterbar. Alle Modelle derSystemfamilie 600 können mit einem 24 k Bytes ROM-Cartridge-Modul bestückt werden. Das Betriebssystem ist in 24 k Bytes ROM resident gepeichert. 3. Der Bildschirm-Monitor Die Modelle der Systemfamilie 600 werden ohne fest eingebauten Bildschirm ausgeliefert. Sie Können deshalb an jeden TV- oder RGB-Monitor angeschlossen werden. 3.1 Kapazität des Bildschirm-Monitors, Auf dem Bildschirm könen. 2000 Zeichen in 25 Zeilen a 80 Zeichen dargestellt werden. 3.2 Darstellung der Zeichen Die Darstellung der Zeichen ist von der Farbe des gewählten Monitors abhängig, sowie auch die Revers-Darstellung der Zeichen. Die Zeichenauf lösung beträgt 8 x 10 in der Punktmatrix. 3.3 Funktionen des Bildschirm-Monitors Der Cursor ist voll programmierbar. Für alle Zeichen gibt es eine automatische Repeat-Funktion. Eine weitere Funktion ist das Löschen und Setzen des Grafik-Modes. Selbstverständlich können mit der DEL/INS-Funktion Zeichen gelöscht oder eingefügt werden.  Die Systemfamilie 600 4.Die Tastatur Insbesondere die Tastatur der Systemfamilie 600 entspricht den neueren ergonomischen Anforderungen. Die einzelnen Tasten sind "fingerfreundlich" geformt und die Tastatur ist zudem flach genug angeordnet. Die Tastatur wird in zwei Varianten geliefert. zum einen als - DIN - Tastatur (Schreibmaschinen-Tastatur) zum anderen als - ASCII - Tastatur. in beiden Fällen besitzt die Tastatur 94 Zeichen. Auch funktionell ist die Tastatur richtig "konstruiert". Sie besitzt eine separate Zehnertastatur mit 00-Taste und der separaten Eingabetaste ENTER. dies macht schnelle Eingabe numerischer Daten möglich. Auch gerechnet werden kann mit der numerischen Eingabetastatur. sie besitzt einen integrierten 4-Funktions-Rechner. Die Funktionstasten für die Cursor-Steuerung sind ebenfalls separiert, so daß sie mit einem Blick "gefunden" werden. Wichtigster funktioneller Bauteil der Tastatur sind die separat abgesetzten 10 Funktionstasten. die mit 20 programmierbaren Funktionen pro Programm belegt werden können. 5. Interfaces 5.1 IEEE-488-Bus Auch die Modelle der Systemfamilie 600 besitzen zum Anschluss der COMMODORE-Peripherie den IEC-Bus. Der IEC-Bus weist bis zu 24 E/A-Leitungen auf und übernimmt automatisch die Kontrolle der an- geschlossenen Geräte.  Die Systemfamilie 600 5.2 Der User-Port Über den User-Port stehe noch einmal 16 E/A-Leitungen zur Verfügung. Sie sind programierbar und bieten im im Zusammenhang mit den Handshake-Leitungen diverse Anschluß- möglichkeiten. so z.B. auch der Rechner-Kopplung. 5.3 RS-232-C(V.24) Schnittstelle Die V.24-Schnittstelle ist voll programmierbar. Hierfür stehen eigene OPEN#-, GET#-. PRINT#- und INPUT'-Statements zur Verfügung. so daß der bequeme Anschluss weiterer Peripherie möglich ist. In diesem Zusammenhang werden auch die MODEMS als Peripherie-Geräte betrachtet. 5.4 Kassettenport/Video-Ausgang Selbstverständlich besitzen die Modelle der Systemfamilie 600 Möglichkeiten zum Anschluss eines Kassettengerätes und eines externen Bildschirmes.  Speicherorganisation -------------------------- Der gesamte Speicher ist bei der Systemfamilie CBM 600/700 in sogenannte Segmente (oder 'Banks') unterteilt. Jedes dieser Segmente umfaßt einen Adreßraum von 64 K Byte. Es können maximal 16 solcher Segmente verarbeitet werden. Diese Segmente sind von 0 bis 15 durchnumeriert. Jedes Segment hat eine feste Bedeutung, die (zum Teil) vom imple- mentierten Speicherausbau abhängt. Bei den Modellen CBM 610 / CBM 710 (Modelle mit jeweils 128 K Byte Speicherkapazität) gilt folgende Aufteilung: Segment Nr. 1 enthält den BASIC-Text, d.h. die Programme, die Sie verwenden. In Segment Nr. 2 werden die Daten abgelegt, welche durch das Pro- gramm errechnet werden. Bei Modellen mit 256 K Speicherkapazität ist die Verwendung von Segment Nr. 1 identisch mit den 128 K Byte Versionen. in Segment Nr. 2 werden Felder (Dimensions, Arrays) abgelegt. In Segment Nr. 3 werden einfache Variablen (nicht-indizierte Variablen) abgelegt. Zudem ist in diesem Segment der Platz für das Disketten-Betriebssystem für eventuell integrierte Lauf- werke reserviert. Segment Nr. 4 enthält die Strings, die vom Programm erstellt werden. Bei allen Modellen ist die Verwendung des Segments Nr. 15 iden- tisch: Dieses ist das Systemsegment. In ihm sind der BASIC-Inter- preter, der Editor, der Kernal (Betriebssytem), die E/A-Bausteine sowie die Systeminformation (Zero-Page etc.) enthalten. Ein Teil des Adressraums in der Systembank (genauer: die Adressen von $2000 (8192) bis $7fff (32767) sind freigehalten; er ist für individuelle Erweiterungen vorgesehen. Zu diesem Zweck sind die Adreßleitungen aus dem Gerät herausgeführt (Cartridge-Connector). In diesem Adreßraum können je nach Bedarf ROM-Bausteine, RAM-Speicher oder beliebige E/A-Bausteine (dies alles auch ge- mischt) untergebracht werden.  Hardware-Informationen Betriebssystem / ROM-Bestückung Commodore 600/700 28.06.83 Die jetzt gültige ROM-Bestückung für die Serien Commo- dore 600/700 (ASCII) ist im Folgenden aufgeführt: 610 BASIC 128k LOW U59 901243-02B BASIC 128k HIGH U60 901242-02 KERNAL U61 901244-03B CHARACTER ROM U25 901237-01 620 BASIC 256k LOW U59 901241-03B BASIC 256k HIGH U60 901240-03 KERNAL U61 901244-03B CHARACTER ROM U25 901237-01 710 BASIC 128k LOW U12 901243-02B BASIC 128k HIGH U13 901242-02 KERNAL U14 901244-03B CHARACTER ROM U41 901232-02 720 BASIC 256k LOW U12 901241-03B BASIC 256k HIGH U13 901240-03 KERNAL U14 901244-03B CHARACTER ROM U41 901232-02 Die jetzt gültigen Betriebssystem-Versionen beinhalten nicht mehr die Datassette-Betriebssoftware. Sie wurde zu Gunsten des Maschinensprache-Monitors entfernt und soll als ROM-Modul verfügbar gemacht werden. Wird ohne dieses Modul ein Zugriff auf die Datassette versucht, erscheint die Fehlermeldung '?Device not present error.' Die notwendige Hardware zum Betrieb der Datassette ist im Gerät enthalten. Jens Härtel Entwicklung/Support  Software-Information ROM-Cartridge Commodore 600/700 29.06.83 Die Geräte der Serien Commodore 600/700 verfügen über einen Anschluß für Steckmodule (ROM-Cartridges). Insgesamt lassen sich noch 24KByte ROM/EPROM/RAM/IO in das Speichersegment 15 einfügen. Wie bei den Geräten VC-20 und Commodore 64 besteht die Möglichkeit einen Autostart des Modul-Programmes zu programmieren. Nach dem Errichten des Stacks und dem Test, ob ein Reset vorliegt (kein Kaltstart), wird nach dem Einschalten des Rechners der Bildschirm-Controller initialisiert. Dies ist notwendig, um Beschädigungen des Video-Teiles (beim Commodore 700) zu vermeiden. Danach folgt die Überprüfung ob ein Autostart-ROM vorhanden ist. Der Kernal untersucht an den 4KByte-Grenzen $F1000 bis $F8000 ob folgende Daten vorhanden sind: $FX009 = 'x' x = 4k-Bank#(1-8) $FX008 = $CD $FX007 = $C2 $FX006 = 'c' + ($80 wenn der Kernal vor dem Starten des ROM-Programmes eine Standard-Initialisie- rung durchführen soll) Wenn diese Daten gefunden werden, dann enthalten die Speicherzellen $FXOOO - $FX002 einen JMP $XXXX auf das Anwender-Programm, Dieser Jump wird sofort ausgeführt, wenn in der Zelle $FXOO6 das höchstwertige Bit nicht gesetzt war. Sonst wird eine Standardinitialisierung durchgeführt. BASIC wird in den meisten Fällen ab $F8000 aufwärts liegen (Die Sequenz für BASIC ab $F8006 ist $C3, $C2, $CD, $38). Wenn ein eingebautes Floppy-Laufwerk vorhanden ist, beginnt das Disk-ROM bei $F1000. Dieses ROM übernimmt dann die System-Kontrolle. Der jeweilige Warmstart Einsprung ist $FXOO3. hier steht ein JMP $XXXX auf das Anwenderprogramm.  Software-Information ROM-Cartridge Commodore 600/700 29.06.83 Ist kein Autostart-ROM und kein BASIC-ROM vorhanden, meldet sich der Rechner mit dem Maschinensprache-Monitor. ($F1000 = Segment $F (=15), Adresse $1000) An Cartridge-Connector (siehe unten) sind folgende Signale herausgeführt. gebufferte Daten DO-D7 ungebufferte Daten A0-A12 Takt Phi 2 Steuersignal R/W Chip Select Signale /CS1 $2000-$3FFF /CS2 $4000-$5FFF /CS3 $6000-$7FFF Spannungsversorgung VCC +5V Gnd Eine Angabe über den maximal zu ziehenden Strom bei +5Volt kann nicht gemacht werden. Der Stromverbrauch des Gerätes selber ist je nach Ausbaustufe (RAM,Interne Disk,Co-Prozessor) unterschiedlich. Das Netz- teil (sowohl von Commodore 600 als auch Commodore 700) liefert bei 5V maximal 5,5A.